Neues Waldkonzept für die Laaber Gemeindewälder. Statt Kahlschläge setzen wir auf eine naturnahe Waldbewirtschaftung.
Wir gehen den naturnahen Weg. Außerdem haben wir neue Schutzgebiete festgelegt und Waldwege begehbar gemacht.
Zeitraum
2016
Kategorie
Umwelt und Energie
Status
Abgeschlossen
Kosten
Keine
Projekte

Naturwaldzone und neues Schutzgebiet

Ökologie war unseren Gemeindeförstern schon in der Vergangenheit immer sehr wichtig. Im Zuge der Neubestellung des Gemeindeförsters durch Herrn Dipl. Ing. Gerhard Niese und unter Mithilfe des Försters, Herrn Ing. Franz Lauscher, konnte für Laab im Walde ein neues Waldkonzept erarbeitet werden. Mit Herrn Dipl. Ing. Gehard Niese hat die Gemeinde Laab im Walde einen ausgesprochenen Fachmann an Land ziehen können. Er ist beruflich wissenschaftlich am Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft tätig.

Das neue Waldkonzept wird seit 2016 angewendet. Die beiden Gemeindewälder werden seither in Form einer naturnahen Waldbewirtschaftung gepflegt. Der Wald wird so natürlich verjüngt und der Lebensraum für Menschen und Tiere erhalten. Im Zuge des Konzeptes wurden auch die Waldwege erneuert. Außerdem wurden ein Teil des Gemeindewaldes und die Laaber-Au (Diebsgraben) zu einem neuen Schutzgebiet.


Der "Gemeindewald"

Dieser größere Teil hat eine Fläche von ca. 25 ha und grenzt im Westen an den Wald der Gemeinde Breitenfurt, an den restlichen Flächen wird er von Wiesen umgeben. Der Gemeindewald gliedert sich in drei große und eine kleine Abteilung: Wirtschaftswald
(10,5 ha)-Eichenmischwald, (9,1 ha)-Brennholzwald (4,7 ha)–Hauptgraben (0,5 ha). Die Hauptbaumarten sind Buche, Eiche, Hainbuche, Waldföhre, Lärche und Fichte. Weitere Baumarten sind Elsbeere, Wildbirne und Esche. Einzeln beigemischt sind Ahorn-, Pappel-,Weiden-, Kirschenarten, Birke oder Tanne. Nach der Standortskartierung „Der stadtnahe Wienerwald“ (FBVA, 1984) handelt es sich im Gemeindewald um einen „Frischen Buchen – Traubeneichenwald auf Flyschpseudogley“. Nach der neuen Nomenklatur würde das eine Verzahnung des Waldmeister-Buchenwaldes (Galio odorati-Fagetum) mit dem „mitteleuropäischen Traubeneichen-Hainbuchenwaldes“ (Galio sylvatici-Carpinetum) bedeuten.

Gemeindewald, Klostergasse- Waldgesellschaft: Es werden keine Kahlschläge durchgeführt, sondern nur einzelbaumweise die Bedränger der seltenen Baumarten entfernt. Kleinflächige Eingriffe (Radius ca. 30 m) zur Förderung der Verjüngung sind nur bei der Buche (starkes Kronenwachstum) notwendig. Der Nadelholzanteil ist mit fast 25% in einer Laubwaldgesellschaft zu hoch und wird in den nächsten Jahren reduziert (Fi, Fö-100 %; Lä-50 %).


Die "Laaber-AU"

Der zweite und kleinere Teil des Waldes der Gemeinde Laab ist mit etwa 9 ha der „Diebsgrabenwald“. Dieser gliedert sich in vier Gebiete: Waldföhrenbestand-Diebsgraben-Laaber Au-Eichenwald. Die vorkommenden Baumarten sind hauptsächlich Schwarzerle, Esche, Pappel, Weide, Waldföhre, Lärche, Fichte, Birke, Eiche und Hainbuche. Die natürlichen Waldgesellschaften sind der Schwarzerlen-Bacheschen-Wald und der Eichen-Hainbuchenwald. Der Waldföhrenbestand wurde in den 50ern aufgeforstet.

Laaber-AU, Diebsgraben: Heuer wurden der Bestand (Fichten, Föhren) beidseitig des Wanderweges zwischen Diebsgraben und Lainzer Tiergartenmauer entfernt und der Weg saniert. Die aufgeforstete Fläche wurde zu Gunsten des Eichen-Hainbuchen-Waldes entfernt. Die Laaber Au und der Diebsgraben wurden als Naturwald zusammengelegt (Schwarzerlen-Bacheschenwald - 2 % Vorkommen in NÖ, angrenzend an das Kerngebiet Dorotheerwald). Im Eichenwald werden maximal verjüngungseinleitende Maßnahmen ergriffen. Das bedeutet, dass die Hainbuchen (Brennholz) reduziert werden und eine vorsichtige Aulichtung des Altbestandes zur Verjüngungseinleitung durchgeführt wird.

Der Wanderweg wurde freigeschnitten:

* Für ein rasches Abtrocknen des Weges
* Zum Entfernen standortswidriger Baumarten (Fichten/Föhren)
* Als forsthygienische Maßnahme
* Zur Förderung der Bodenvegetation und Verjüngung
* Zur Finanzierung der Wegesanierung
* Zur Minimierung der Gefährdung für Wanderinnen und Wanderer